Geschichtswerkstatt Hasloh e.V.

Gestern und Heute: Geschichte des Ortes und der Hasloher BürgerInnen


Hier stellen wir ehemalige Orte und Gebäude vor, die unwiederbringlich verloren sind

Die alte Schule. 1871 nach einem Brand zweiklassig wieder aufgebaut, 1893 erweitert um eine 3. Klasse. Das Bild entstand wohl um 1950, als der Bau der  neuen Schule begonnen wurde. Am rechten Rand ist die Schulstraße zu sehen, im Vordergrund geht heute nach links der Ohlenhof ab. Die Eiche in der Mitte steht heute noch vor den Neubauten links an der Schulstraße.




Die erste AKN fuhr seit 1884, anfangs noch auf der Kieler Straße mit Haltestelle beim Gasthof Schadendorf. Wegen zunehmender Unfälle und Bränden durch Funkenflug wurde die neue Trasse östlich gebaut.


Der Bahnhof, 1912 erbaut, heute leider nur noch ein Schandfleck.



Noch ein Bild, hier von 1915







Das alte Haus an der Kieler-Straße/Ecke Schulstraße befand sich seit Generationen im Besitz der Familie Behrmann. Hans Behrmann betrieb hier eine Postagentur. Er wurde zum 16. April 1896 vom Kaiserlichen Ober-Postdirektor als Postagent angenommen und übernahm damit die Pflichten und Rechte eines Reichsbeamten.
In dem Laden an der Kieler Straße betrieb Hans Behrmann um 1900 zunächst einen kleinen Verlag und danach ein "Kaufhaus" (siehe nächstes Bild).
In späteren Jahrzehnten gab es dort immer Lebensmittel zu kaufen, bis dort 1986 Marion Jendretzky ihren Edeka-Laden aufgab.
Bis in die 2000er Jahre mietete sich das "Rauhe Haus" dort ein und betreute behinderte Menschen.


Kaufhaus Behrmann auf Postkarte um 1900


 



Behrmann-Familie in der Kutsche vor der kaiserlichen Postagentur

Der Sohn Bruno von Hans Behrmann war übrigens später viele Jahre Lehrer in der Hasloher Schule.


Nochmal das Bild, diesmal von einer Postkarte mit Zeppelin

Dorfteich "De Börn" um 1900
Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert schenkte der Landwirt Hinrich Schadendorf das Grundstück an der Einmündung des Großen Dorn in die Kieler Straße der Gemeinde, auf dem sich eine Wasserkuhle und Viehtränke befand. Sie wurde für die Feuerwehr als Löschteich ausgebaut und genutzt.
Die alte Viehtränke gab dem kleinen Teich seinen Namen: „De Börn“ entspricht dem "born" im Namen Quickborn. Für die Hasloher Kinder war De Börn ein beliebter Spielplatz und Treffpunkt, im Winter ein Ort zum Schlittschuh laufen.
Anfang der 1960er Jahre wurde die Kuhle zugeschüttet und bebaut.
Erst 1955 war die Pinneberger Straße entstanden. Bis dahin war der Große Dorn der einzige Weg nach Tangstedt.







Um 1920 entstand wohl dieses Bild an der Stelle, wo heute 3 neue Häuser
"Alte Landstraße 31/a/b" stehen.
Es war seit Jahrhunderten das Anwesen von Familie Schmuck.
Zeitweise war es Ausspann mit kleiner Gastwirtschaft und Schmiede.

Das große Reet-gedeckte Bauernhaus wurde erst 1970 abgerissen.




Links vom Bauernhaus stand die Schmiede, von der schon im 17. Jahrhundert berichtet wurde ("Am Hamburger Wäge")





An der Straße gab es noch ein Wohnhaus, das wohl als Altenteilerhaus diente.

Auf diesem Bild von 1950 sieht man es vor dem Bauernhaus.






hier das Wohnhaus im Jahr 2007. 2020 wurde es abgerissen.







Alte Landstraße Nr. 27
Bild von ca. 1938. Die Eheleute Ida und Wilhelm Böttcher kauften die alte baufällige Kate von einer Familie, die nach Amerika auswanderte. Abriss und Neubau wurden geplant. Aus vorhandenen Dokumenten geht hervor, dass der Architekt Arthur Timm aus Schnelsen im Juli 1939 die 21-seitige Baubeschreibung für ein neues Haus der Böttchers erstellt hat und im August 1939 auch eine Baukosten-Zusammenstellung über 13.150 Reichsmark incl. Grundstück und Stall. 14 Tage später beginnt der 2. Weltkrieg und es ergeht ein Bauverbot für Privathäuser.
Erst im Juni 1941 erwirkt Wilhelm Böttcher eine „Ausnahmegenehmigung vom Bauverbot“ mit der Begründung, die alte Kate sei „äußerst baufällig und nicht mehr bewohnbar“. Innerhalb von maximal 3 Monaten sollte der Bau beginnen. Genehmigt wurde auch Material für den Bau und die Beschäftigung für „ortsansässige ältere Handwerker“. Während des Neubaus wurde die alte Kate Stück für Stück abgerissen und die Familie wohnte dort noch in den Räumen, in denen es nicht durchregnete.




Das Bild zeigt Ida und Wilhelm Böttcher vor ihrem neuen Haus, heute Alte Landstraße 27a. 





Denn Enkel Jürgen Böttcher baute sich 1981 das Haus Nr. 27 direkt links an das Großvater-Haus.