Geschichtswerkstatt Hasloh e.V.

Gestern und Heute: Geschichte des Ortes und der Hasloher BürgerInnen

Schon 1976 wurde ein "Perspektiv-Plan 2000" erstellt und diskutiert

Der Architekt und Hasloher Bürger Werner Rotermund machte 1976 Vorschläge für die Zukunft Haslohs bis zum Jahr 2000.

Es wurde berichtet:
Jetzt ist auch Hasloh in den Kreis der Gemeinden getreten, die über einen Perspektivplan bis zum Jahr 2000 verfügen. Der Ort der feierlichen Übergabe war die Hasloher Schule, wo neben den Gemeinderäten und Bürgermeister Hans-Herbert Wähling auch der Planverfasser Werner Rotermund anwesend war. Die gesamte Arbeit hätte rund 20 000 Mark gekostet, Werner Rotermund hatte jedoch das Werk unentgeltlich angefertigt. Lediglich die Druckkosten musste die Verwaltung aufbringen.

Die Übergabe









Das Konzept geht für die langfristige Entwicklung der Gemeinde von folgenden Annahmen aus:
Die Einwohnerzahl Haslohs wird sich bei ca. 5000 einpendeln, die AKN bleibt als Nah- und Schnellverkehrsmittel bestehen und wird attraktiver. Außerdem wird der überörtliche Ost-West-Verkehr überwiegend von dem neuen Tangentenring aufgenommen. Ferner kommt der Perspektivplan zu dem Schluss, dass Hasloh als Gemeinde im Achsenzwischenraum wegen ihrer günstigen Lage zu Hamburg und der optimalen Verkehrsanbindung bevorzugter Standort für das Wohnen im Grünen bleibt.
Über die AKN meint der Perspektivplan, der Bahntrasse komme bei der Beurteilung der zukünftigen städtebaulichen Entwicklung der Gemeinde die entscheidende Bedeutung zu.
Die Planverfasser: „Sie ist einerseits ein wesentlicher Faktor für die Verkehrsanbindung der Gemeinde, andererseits bei zu erwartendem weiteren Ausbau in verstärktem Maße Störfaktor für das ruhige Wohnen.“ Die Planverfasser halten sowohl mittel- als auch langfristig zwei Bahnübergänge im engeren Gemeindegebiet  - Garstedter Weg und Kirschenallee - für zwingend erforderlich. „Nur bei Aufrechterhaltung dieser beiden Übergänge kann der städtebauliche Zusammenhang der beiden Ortsteile sichergestellt und den Bedürfnissen der Bevölkerung und der landwirtschaftlichen Betriebe Rechnung getragen werden.“

Zur Problematik eines zukünftigen Ortszentrums führt der Perspektivplan aus, bei der existierenden überwiegenden Straßenrandbebauung habe sich ein klares Ortszentrum bisher nicht herausgebildet. Bei einem Anwachsen der Bevölkerung auf etwa 5000 Einwohner müsse ein solches Zentrum folgende Funktionen ausüben: Haltepunkt des Nah-Schnellverkehrsmittels, Konzentrierung von Einkaufsmöglichkeiten durch Verlagerung vorhandener Geschäfte oder Neugründungen, Marktplatz, Gemeindebüro, Bücherei, Gaststätte/Restaurant/Cafe, Altenbegegnungsstätte, Jugendzentrum, Ärzte, Apotheke und der Bereich Wohnen. Die Zentrumserschließung für den Fahrverkehr wurde so geplant, daß eine ungestörte, durchgängige Fußgängerzone vom Zentrum mit Bahnhof zu Schule, Kirche, Kindergarten und Sportplätzen besteht. Diese Fußgängerzone wird nach einer Trassenabsenkung und Bau einer Fußgängerbrücke östlich bis zur Kreuzung „Dorfstraße“ und „Achtern Felln“ verlängert. Was schließlich die Baudichte betrifft, so verweisen die Planverfasser darauf, daß „für den eigentlichen Zentrumsbereich mit der AKN-Haltestelle eine dem dörflichen Charakter angemessene, zurückhaltende „Verdichtung“ und Geschoßzahlfestlegung vorgesehen ist.“

Bei der Übergabe betonte Bürgermeister Wähling, der Gemeindeentwicklungsplan gehe von dem zur Zeit bereits vorhandenen Aufbaukonzept aus und versuche, einen Entwicklungsprozeß aufzuzeigen, der in enger Anlehnung an die übergeordneten Plankonzeptionen eine zukunftsweisende Gebietsneuordnung beinhalte. Auch auf die schon lange in der Diskussion stehende Thematik einer Großgemeinde (Ellerbek, Hasloh, Bönningstedt) ging Wähling kurz ein: „Dazu hat der Plan genügend Ansatzpunkte, um die weißen Flächen in unserer Gemeinde zum Verschwinden zu bringen.“